Prof. Dr. Volker Steinkraus ist eine Instanz in der Dermatologie und der Kosmetik-Forschung. Nun hat der Mann aus der Lüneburger Heide seinen zweiten Hautpflege-Entwurf lanciert. Die neue Kosmetikserie firmiert unter dem Namen des Mediziners und Gründers des Hamburger Dermatologikums, ist also eine waschechte Dr. Brand. Und im Wesentlichen auf die bekannten Hautzustände (nicht Typen!) zugeschnitten.
Das Konzept der angenehm unüberfrachteten Linie gibt eine klare Routine-Abfolge vor. Die startet mit Reinigung und Seren und findet bei drei verschieden reichhaltigen Tagespflegen ihren Abschluss. Eine Augen- und eine Lippenpflege sind ebenfalls im modular aufeinander aufbauenden Programm. Mein Testlauf beinhaltete eine Abfolge aus Vitamin-A-Serum zur Nacht unter einer Medium-Creme, optimal wirkt zusätzlich das Hyaluronsäureserum, da Vitamin A die Haut austrocknen kann.
Am Morgen begann die Routine nach der Reinigung mit einem speziellen Vitamin-C-Tagesserum plus Hyaluronsäure und endete wieder bei derselben Tagescreme.
WAS IST DRIN IN DER KOSMETIK VON PROF. DR. STEINKRAUS?
Als Besonderheiten der Kosmetikserie Prof. Dr. Steinkraus würde ich persönlich vor allem die Komposition des Vitamin C als 2-Komponenten-Serum herausstreichen sowie eine weitgehend cleane Wirkstoff-Zusammensetzung. Standes- und zeitgemäß ist natürlich der Verzicht auf Parabene, Silikone und Duftstoffe. Was gefällt, ist dazu eine unglaublich detaillierte Beschreibung jedes einzelnen Inhaltstoffs auf der Shop-Website der Marke, die jede Frage beantwortet. Das macht inzwischen für immer mehr aufgeklärte Verbraucher:innen Sinn, die bei ihrer Hautpflege keine versteckten Belastungen für die Haut mehr hinnehmen möchten.
Etwas kryptisch erscheint die Formel TetCode4 für die Pflege-Kennzeichung. Gemeint ist eine Vier-Komponenten-Zusammensetzung aus klassischen Vitaminen, Niacin als Schutzschild, Botanicals und Biomimetika. Die Wirkstoffe sollen regenerierend und strukturierend die Pflege in ihrer Wirkweise optimieren, passen erfrischend in die Zeit und zum aktuellen Forschungsstand. Für den Erhalt gesund aussehender Haut soll ein Zusammenspiel die Effekte optimal entfalten.
Einzelne Komponenten kommen in unterschiedlichen Produkten und zu unterschiedlichen Zeitpunkten zum Einsatz, wodurch sie sich synergistisch ergänzen.
DR. STEINKRAUS KOSMETIK – NICHT FÜRS SCHMALE BUDGET
Das bedingt: Alles muss auch auf die Haut. Und an dieser Stelle möchte ich schon erwähnen, dass die Kosmetik nichts für schmale Budgets ist. Mögen die Cremes mit je 58 € noch erschwinglich sein, sind knapp 100 € pro Monat Vitamin C auf dem Gesicht schon eine echte Herausforderung, nicht nur für den Durchschnitts-Kontostand. Damit würden pro Jahr 1200 € nur für ein Morgen-Serum fällig.
Vitamin C mag zwar ein besonders wichtiges Wirkelement sein, und ich war von den Effekten durchaus angetan. Direkt auf die Haut aufgetragen (statt als Supplement oder Ernährung durch den ganzen Körper geschleust, bis es als letzte Station das Organ Haut erreicht …), strafft es sichtbar den Teint und fördert den Glow. Aber welche AntiAging-Effekte kann Frau (oder Mann) heutzutage in der dermatologischen Ästhetik für einen Einsatz von 1200 Euro jährlich erreichen?! An solchen Vergleichen muss sich schon jedes Preisleistungsverhältnis einer Premium-Kosmetik prüfen lassen.
Das Vitamin-A-Serum zur Nacht ist genauso teuer, lässt sich aber sparsamer verwenden. Damit kam ich immerhin auf eine Nutzung über 2 Monate, man muss es nicht jeden Abend nutzen, mancher Haut wäre der 3%ige Vit-A-Anteil auch zu wirksam. Und aus meiner Erfahrung ein kleines Minus verdient das Hyaluronsäure-Präparat: Dr. Steinkraus weist zwar darauf hin, dass es „wirklich sparsam aufgetragen“ ausreiche. Habe ich befolgt. Dennoch „fusselte“ meine Haut beim anschließenden Schminken extrem nervig – und das immer nur, wenn das Hyaluronsäure-Serum im Spiel war.
Dabei braucht meine Haut dringend mehr Feuchtigkeit, je älter sie wird – die hochkonzentrierten 2,5 % Hyaluron-Anteil in allen drei Molekulargrößen des Feuchtigkeits-Binders hätten ihr sehr gut getan. Deshalb habe ich die Verwendung dieses Serums auf die Nacht verlegt und nutze tagsüber eine andere Marke.
GUTES KAUFEN, GUTES TUN
Was mir dann extrem gut gefällt, ist neben einer Co2-sparsamen Herstellung und Verpackung die Tatsache, dass jedes verkaufte Produkt einem Umweltprojekt in der Lüneburger Heide zugute kommt. Das Herzensprojekt von Mediziner und Marke ist das Pietzmoor in der Nähe von Schneverdingen am südwestlichen Rand der Lüneburger Heide.
In diesem Biotop, Heimat unzähliger Pflanzen- und Tierarten, taucht man in die Welt eines Hochmoors ein, das nicht nur einzigartig schön ist, sondern „unser aller CO2-Footprint durch die Bindung von Kohlenstoff nennenswert reduziert“, so die Marken-Info. Moore sind als größter Speicher für terrestrischen Kohlenstoff ein essenzieller Faktor für das weltweite Klima.
Leider sind sie zu 90 % von Degradierung (also Absterben) bedroht. Zwei weitgehend unbekannte Tatsachen. Deshalb fließt pro verkauftem Produkt 1 € an die Stiftung Verein Naturschutzpark (VNP), um je 1 qm Moor zu renaturieren. Steinkraus‘ ehrgeiziges Ziel ist, 300 Hektar Moorfläche (3 Mio. qm) im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide wieder zum Leben zu erwecken.
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