Altmodisches hat Konjunktur. So schien es über Jahrzehnte undenkbar, dass je wieder irgendjemand seinen Nachwuchs Elsbeth, Gisela oder Oscar oder Johannes nennen würde. Nun werden Namen, die ich eigentlich gar nicht mehr hören wollte, wieder durch die Kindergärten gerufen. „Joseph-Anton, bitte stecke Hildegard-Emma keine Murmeln in die Nase!“ Ein Startup namens ERIKA löst also nicht einmal mehr ein Schulterzucken aus. Ist wahrscheinlich hip. Aber was weiß ich schon.
Was nun ist Erika als Plattform? Julia Kunstmann und ihre Partnerin Veronika Stoffel haben MYERIKA für alle ins Leben gerufen, die eine private Dienstleistung buchen möchten – und wer eine anbietet, wird zur „Erika“. So eine Erika kann zum Beispiel das Haar schneiden oder die Gartenhecke, kann Babysitten oder den Wagen polieren. Eine Erika kann ein Personal Trainer sein oder Nachhilfelehrer.
Wer derlei Services nutzen will, sucht sich unter den Anbietern und Angeboten der Seite etwas Passendes aus und vereinbart über das Portal einen Termin. Wer etwas anbieten möchte, kann dies dort anmelden und gibt als Provision 25 Prozent an die Gründerinnen ab.
JEDE/R KANN EINE ERIKA SEIN
Ich habe das direkt mal probiert – man könnte mich ja zum Beispiel als Yogalehrerin im Intuitiven Yoga jederzeit für Einzelstunden buchen –, bin auf der Eingabe-Maske aber nicht weit gekommen. Die Website forderte mich wiederholt auf, meine Eingaben zu korrigieren. Zeigte aber leider weder an, was ich wo falsch eingegeben haben soll. Noch konnte ich an irgendeiner Stelle etwas so ändern, dass die Programmierung funktioniert hätte.
Das ist nicht so glücklich … aber es gibt sicher eine Lösung, die ich im persönlichen Gespräch mit einem Mitarbeiter herausfinden kann. Denn: Ohne Check durch so ein prüfendes Gespräch wird niemand zur Erika. Diesen Telefontermin bucht man auf der Anmeldeseite direkt mit.
Erikas Gründerinnen betreiben, um mehr Bekanntheit zu erlangen, noch eine 2. Seite: einen Club. Wer dort Mitglied ist, kann Termine buchen, um mit Gleichgesinnten Freizeit-Aktivitäten zu buchen. Vor allem Abendessen in gemeinsamer Runde sind im Angebot des noch jungen Community-Portals – auf einem davon war ich Gast, wie ihr in der Bildergalerie sehen könnt. Gastgeberin war die Journalistin Susie von den Stemmen, die regelmäßig zu ihrem Netzwerk-Dinner „Kultur am Tisch“ in ihre Küche einlädt.
Die Idee, Menschen, die sonst allein etwas unternehmen oder gar nichts, zusammenzubringen, ist auf jeden Fall eine schöne Empfehlung.
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