Spätestens Ende Oktober sind die Temperaturen auf den Balearen auch nicht mehr das, was uns die letzten Monate magisch angezogen hat. Sogar im Mittelmeer neigt sich die Saison 2016 dann ihrem Ende zu – höchste Zeit also, vorher einen Last-Minute-Trip auf Spaniens aktuell wieder heisseste Insel zu machen: Ibiza.
Weil ich ja den Sommer nie abwarten kann und schon im Februar stets nach Goa fliege, um den Winter abzukürzen, war ich wie im vergangenen Jahr Anfang Juni wieder auf dem ehemaligen Hippie-Eiland, wo heute jedem „Hippie“ ein „Glamour“ vorangestellt werden muss.
Europas It Crowd aus London, Paris, Berlin, Kopenhagen, Mailand oder Amsterdam gibt sich auf Ibiza längst wieder die Klinke in die Hand. Entsprechend hoch liegen die Preise für Apartments und Ferienwohnungen inzwischen. Zur Hochsaison bucht man Wochen, ach was: Monate im voraus, um dabei zu sein.
Nach wie vor feiert die Insel die buntesten Parties, lockt in die apartesten Galerien und verwöhnt einmal quer über die Insel (nicht nur) Veganer und Vegetarier mit Health Food. Sie ist überschaubar und doch extrem vielfältig. Man durchfährt sie an einem Tag – was niemand tun würde, weil am Wegesrand zu viele Attraktionen aus dem Auto locken.
Schönste Strände und malerische Dörfchen, hier eine Sunset Bar und dort ein luxuriöses Hideaway, wie zum Beispiel das brandneue und private La Granja: ein Mitglieder-Designhotel für die Burning-Man- und Tulum-Posse (mehr über die hier in einem ZEIT-Artikel), feinster Eco Chic in den Zimmern und kosmopolitische DJs, deren chilliger Sound durch die Tage plätschert. Die wenigen Zimmer sind begehrt, teuer – und meist ausgebucht.
Reisende nach Ibiza erkennt man fast immer schon am Flughafen: Sie tragen Mode aus der Tunika-Oase und große Taschen mit Bommeln und Zierrat, die zum Karottenshoppen ebenso mitdürfen wie in einen Club oder zur Strandbar.
Und eine inflationär hohe Zahl mitgeschleppter Yogamatten unterm Arm signalisiert schon an den Gepäckbändern: Wir sind übrigens hier für unser Body-Mind-Seelenheil. Retreats und Workshops und Studios für Yoga sind inzwischen bestimmt so viele vertreten wie in L.A. oder Goa. Das Ganze dürfte sich mit den Clubs und der Partyposse einigermaßen die Waage halten – von wegen Yin und Yang usw. ist das so ja auch alles gut und schön.
Schön ist hier sowieso das alles meinende Wort. Die Menschen, die Landschaft, die Architektur – auf Ibi sieht das Leben für ein paar Tage im Jahr aus wie im Traum.
Eines der schönsten Retreat Center, zum Beispiel: Yogarosa nahe Sta. Gertrudis bei Sta. Eularia, also ziemlich in der Mitte der Insel. Die Ehefrau eines Almdudler-Mitbesitzers empfängt hier in Traumkulisse (siehe Galerie) gemeinsam mit einem kleinen Tierpark – die Oberösterreicherin hat hier 5 Straßenhunden, einigen Enten, Hühnern und dem Minitaurschwein Lola eine sichere Heimat gegeben – und dem Michelin-besternten Österreicher Koch Philip Gandler Gäste, die ihre Energiereserven auftanken und heilendes Yoga praktizieren möchten.
Gandlers Küche ist ein Fest: leckere, organische Menüs von Frühstück bis Dinner, die Zutaten stammen entweder aus lokalem Anbau oder gar aus Rosas eigenem Garten. Unterhaltung und Erfrischung gefällig? Zwischen den Pinien sind aromatische Spaziergänge ein Träumchen, nach denen einer der 2 Pools zur Abkühlung einladen.
Santa Gertrudis, immer noch bekannt als Künstlerort, hat außerdem ein paar gute Shops und Restaurants zu bieten sowie zwei tolle Bio-Märkte mit lokalen Produkten (und manchmal stolpert man dort auch über einen Gras-Joint am Boden, wie wir Yoginis vergangenes Jahr – ist halt gaaaanz viel Natur hier 😉 ).
Wir – das sind ein paar Yoga-Freundinnen um meine geliebte Lehrerin Liz Warrington, die mit uns dort ein sehr privates Yoga-Retreat macht. Den einen oder andere lustigen Sundowner- oder Beach-Ausflug inklusive.
Ich gehe außerdem immer mindestens einmal zu Sluiz, einem 6000 qm riesigen Interior-Design-Paradies vor Sta. Gertrudis. Wer hier nichts für sich zum Dekorieren oder Anziehen findet, braucht entweder wirklich nichts mehr im Leben – oder hat leider keinen Geschmack.
Und mein Lieblingsstrand liegt ganz im Süden hinter den Salzbecken bei Ses Salines, wo ihr bis zur Strandbar Sa Trinxa weitergeht. Dort führen vor den Sonnenanbetern sweete Mädels Strandmode vor, die ihr direkt überstreifen möchtet, so toll sind die Klamöttchen. Es gibt eiskalte Cocos-Stücke, zur blue hour lecker Cocktails von fliegenden Händlern und vieles weiter, wofür es sich lohnt, ein, zwei extra Scheinchen einzustecken. Und Platz im Koffer für die Rückreise zu lassen!
Meine liebsten Shopping-Adressen:
Sluiz, www.sluizibiza.com
Der Las Dalias Hippie Market in Es Canar nahe Santa Eulalia
Vincente Ganesha in Ibiza-Stadt, super Adresse in Sachev Vintage und Designs aus Indien: www.facebook.com/VicenteGanesha.Ibiza/
Eco Moebel, Roger Salvesberg http://ibizagrey.es/
Die Ibiza-Highlights in Sachen Restaurants hat meine Yoga-Freundin Carolyn beigesteuert, die schon vor 30 Jahren auf der Insel lebte.
RESTAURANTS
Macao, Santa Gertrudis +34 971 19 78 35 ( mein Lieblingsrestaurant)
Paloma, San Lorenzo, http://palomaibiza.com
Wild Beets, Santa Gertrudis http://wildbeets.com
Beachhouse Salinas, http://beachouseibiza.com/day/
Vista Alegre, Sant Joan de Labritja, bester Fisch und Ausblick
Can Balafi, ein Muss in San Juan
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